Die Unterschiede zwischen Australien und Deutschland

Es wird endlich warm! Ich bin jetzt seit sechs Wochen hier und nachdem ich in den ersten Wochen gefroren habe, kann ich mich jetzt über das gute Wetter freuen. Und so komm ich auch zu dem Thema des Blogposts – Die Unterscheide zwischen Australien und Deutschland.
Abgesehen von den offensichtlichen und bekannten Dingen, wie dass man hier die Jahreszeiten genau umgekehrt hat, man auf der linken Seite Auto fährt und einen relativen starken Akzent hat, wollte ich auf die Sachen eingehen, die mir in den bisherigen sechs Wochen besonders aufgefallen sind.

Tag 37

Die sechste Woche hat damit begonnen, dass ich den Morgen mit Ali auf dem Spielplatz verbracht habe. Dort war zur selben Zeit ein Pärchen mit deren Kind und mit ihnen habe ich mich unterhalten. Da ist mir wie so oft aufgefallen, wie gesprächsfreudig und offen die Australier sind. Sie waren außerdem froh, als sie im Gespräch festgestellt haben, dass ich nicht Alis Mutter, sondern ihr Au-pair bin …
Ali und ich sind ganz viel rumgerannt und haben Musik gehört. Den Nachmittag waren wir noch im Garten
42435591_945329525653597_2534546435722969088_n.jpg
42226005_490772971326265_336659478193635328_n.jpg
und am Nachmittag habe ich mit meinem Bruder geskypt. Ali freut sich immer, wenn ich skype und will dann immer dabei sein.

Tag 38

Am folgenden Tag waren Ali und ich morgens im Einkaufszentrum, haben auf dem Weg dorthin Flyer verteilt
42448717_529712370802964_6773458846527520768_n.jpg
und dort noch auf einem Spielplatz gespielt. Der Ort hier ist wirklich überfüllt mit Spielplätzen.
Mittags habe ich sie wieder ohne Probleme ins Bett gebracht und habe mit meinem Vater geskypt. Den Nachmittag habe ich wieder im Garten verbracht und meiner Gastmutter etwas geholfen, ein paar weitere Sachen zu verkaufen. Abends habe ich mit meinen Gasteltern die australische Version vom Bachelor geguckt und hier besteht definitiv kein Unterscheid – es ist genau so lächerlich.

Tag 39

Den Tag darauf hatte ich morgens frei und habe meine Zeit damit verbracht, zu lernen und alle meine Aufgaben zu erledigen, damit ich meine Zeit mittags dazu nutzen konnte, mit meiner Tante, meinem Onkel und meiner Cousine zu skypen. Es ist so schön, nach einer gewissen Zeit wieder mit der Familie zu sprechen.
An dem Tag habe ich auch etwas neues zur Routine für Alis Mittagsschlaf hinzugefügt. Nämlich, dass ich in ihrem Zimmer etwas klassische Musik laufen lasse, damit sie etwas entspannter wird.
Am Nachmittag haben wir noch weiße Schokolade selber gemacht und dann waren wir alle vier noch zusammen auf einem Spielplatz. Ali war wieder so witzig, als sie auf einem Balken balanciert ist … „Wow, I’m so high!!!“

Tag 40

Dann war es auch wieder Zeit fürs Wochenende – die Woche geht wirklich immer so schnell um – und natürlich haben wir uns wieder Wohnwagen angeschaut. Wir waren außerdem noch im Einkaufszentrum und auf einer Erdbeerfarm. Als wir wieder im Haus waren, haben wir noch gepuzzelt
42333837_329643907798871_3504906730460938240_n.jpg
und nach dem Abendessen
42382640_603781606684332_790605317716049920_n.jpg
habe ich noch mit einem Teil meiner Familie geskypt und eine Serie geguckt.

Tag 41

Am Sonntag haben wir sehr viel Zeit im Auto verbracht. Das ist aber ganz cool, wenn man einen so schönen Ausblick hat.
42372637_641616552900034_2824852543799033856_n.jpg
Auf dem Weg haben wir noch einen Stopp in dem Ort gemacht, in dem meine Gastmutter aufgewachsen ist und haben ihre Oma besucht. Es ging nämlich anschließend zum Bruder meiner Gastmutter und seiner Familie. Sehr interessant, auch mal eine andere Seite von Australien – das Farmleben – kennenzulernen. Hier hatte ich manchmal das Gefühl, wieder zu Hause in meinem Dorf zu sein …
42369973_497852914065065_336697596028387328_n.jpg
42396144_2009749585754399_549371860991606784_n.jpg
42423035_373537999852444_2785389868887310336_n.jpg
Nach dem langen Tag gab es noch Wraps zum Abendessen.
42322621_670944276638808_6042944094127259648_n.jpg

Tag 42

Den Montagmorgen haben Ali und ich uns auf den Weg zum Strand gemacht. Die Zeit habe ich mal wieder genutzt, mit ihr deutsche Wörter zu üben, was echt immer lustig ist.
Am Strand angekommen haben wir eine lange Zeit dort verbracht.
42446457_174470826786904_6852318040969707520_n.jpg
42513324_261460367840090_6694597766594691072_n.jpg
Nachdem sie ihren Mittagsschlaf gemacht hat, habe ich noch etwas gelesen und dann haben Ali, meine Gastmutter und ich nachmittags die Mutter meiner Gastmutter besucht und sind dort auch bis zum Abendessen geblieben. Es ist so schön, dass ich wie ein Familienmitglied behandelt werde und überall mitkommen kann. Außerdem wohnt sie echt toll gelegen, sodass wir von ihrem Garten aus den Sonnenuntergang anschauen konnten.
42535602_537423193368776_6647867062125330432_n.jpg
42468019_2209545392629027_5340105114550009856_n.jpg
Ein großer Unterschied der mir hier noch einfällt ist, dass es total normal ist, mal eben so relativ lange im Auto zu sitzen um irgendwo hinzufahren, da das Land so riesig ist. Aus deren Sicht wohnt sie nämlich um die Ecke, obwohl wir ca 40 Minuten gefahren sind …

Tag 43

Dienstags waren Ali und ich wieder auf dem Spielplatz. Offensichtlich gibt es seit dem Start des guten Wetters keinen Tag mehr, an dem Ali und ich nicht viel Zeit draußen verbringen.

Welche Unterschiede sind mir noch aufgefallen?

Es ist alles so extrem sauber hier, wie man vielleicht auch auf den Fotos erkennen kann. Das habe ich hier sehr schnell gemerkt.
Oft hört man auch, dass die Menschen hier so freundlich, locker und offen wären und das hat sich wie gesagt für mich auch größtenteils bestätigt. In dem Ort, in dem ich hier wohne, wird man von so gut wie jedem freundlich gegrüßt und kommt schnell ins Gespräch. Und auch Leute, die man nicht kennt, fragen einen direkt nach der Begrüßung wie es einem geht.
Aber auch abgesehen davon habe ich hier schon extrem herzliche Menschen getroffen, wie zum Beispiel eine total nette Verkäuferin, die mir einfach so ein Kompliment gemacht hat. Außerdem nennen hier auch Fremde einen einfach so „Honey“ oder „Darling“.
Allerdings finde ich, dass man es nicht so genau sagen kann, dass die Australier wirklich sehr viel netter als die Deutschen sind. Es kommt nämlich immer darauf an, mit welcher Erwartung man den Menschen gegenüber tritt. Erwarte ich bereits, dass ich hier auf lauter freundliche Leute treffen, wird sich dies wahrscheinlich auch bestätigen. Und bin ich freundlich, kommt diese Freundlichkeit bestimmt auch zurück. Ich denke, deshalb hat sich es für mich bis jetzt auch größtenteils bestätigt, dass die Australier so offen und freundlich sind. Aber ich habe natürlich auch schon Ausnahmen erlebt.
Dazu gibt es eine ziemlich passende Geschichte:
Ein alter Mann saß vor den Toren einer Stadt. Alle Menschen, die in die Stadt gingen, kamen an ihm vorbei. Ein Fremder blieb stehen und fragte den alten Mann:
„Du kannst mir sicher sagen, wie die Menschen in dieser Stadt sind?“
Der Alte sah ihn freundlich an: „Wie waren sie dort, wo du zuletzt warst?“
„Freundlich, hilfsbereit und großzügig. Sehr angenehme Menschen.“, antwortete der Fremde.
„Genau so sind sie auch in dieser Stadt!“ Das freute den Fremden und mit einem Lächeln ging er durch das Stadttor.
Später kam ein anderer Fremder zum alten Mann.
„Sag mir Alter, wie sind die Menschen in dieser Stadt?“
Der Alte fragte auch ihn: „Wie waren sie dort, wo du zuletzt warst?“
„Furchtbar! Unfreundlich und arrogant.“
Der alte Mann antwortete: „Ich fürchte, so sind sie auch in dieser Stadt!“

Schreibe einen Kommentar