Die zweite Woche des Trips

Urlaubsgefühle, Strandtage, Zukunftspläne,…

Tag 93

Die vierzehnte Woche meiner Zeit in Australien begann mit Joggen am Strand in Coral Bay. Daraufhin setzten wir uns mit ein paar Früchten in den Sand und schauten aufs Meer. Dann ein bisschen gelesen und anschließend ins Wasser gegangen. Es war unglaublich, wie flach es war und wie viele große Fische bereits ganz am Anfang des Meeres herumgeschwommen sind, ganz friedlich neben uns her. Am Strand haben wir mehrere Schweizer gesehen, sehr viele mit Kindern. Gegen Mittag gingen wir zum kleinen Supermarkt, um uns Avocado und Brot fürs Mittagessen zu kaufen, wie dort jeden Tag. Sowas weiß man nach ein paar Tagen auf Low-Budget sehr zu schätzen. Haben am Campingplatz gegessen und sind nachmittags zum Strand, um zu schnorcheln. Ich habe das vorher noch nie gemacht und war so begeistert. Wir haben total die Zeit vergessen, weil man dabei so sehr im Moment ist. Besonders schön waren die Korallenriffe. Unser Abendessen kochten wir wieder mit unserem Gasbrenner und den Sonnenuntergang schauten wir von einem Aussichtspunkt aus, wo sich jeden Abend ein paar Leute sammeln.

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Haben zwei Mädchen, das eine aus Israel und das andere aus Argentinien, kennengelernt. Es fällt immer wieder auf, was für interessante Hintergründe manche Menschen haben. Wir haben uns etwas mit ihnen unterhalten und entschieden uns aber dagegen, noch den Abend mit ihnen zu verbringen, sodass man uns wieder auf unseren Campingstühlen den Sternenhimmel beobachtend und den Tag reflektierend neben unserem ausgefallen Minicamper fand.

Tag 94

Am Donnerstag reisten sehr viele Leute ab, da das Wetter anscheinend nicht so gut war. Ich habe auch kurz über eine frühere Abreise nachgedacht, aber mein Bruder hat mich daran erinnert, dass man sich von externen Einflüssen nicht so beeinflussen lassen sollte. Es wird uns von klein auf gesagt, dass Regen doof ist. Es hat nicht mal geregnet, es war nur etwas bewölkt. Wir sind also geblieben und haben das Beste aus dem Tag herausgeholt. Haben viel zu viel Porridge gemacht, Geschirr gespült, Wäsche gewaschen. Dann haben wir etwas am Campingplatz gelesen, bis uns ein Ranger fragte, warum wir denn noch hier sitzen würden, und nicht am Strand. Er sagte, wir sollten jetzt dorthin gehen. Wir folgten seinem Rat und verbrachten den Tag am Strand, nachdem wir unser alltägliches Mittagessen eingekauft hatten.
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Haben uns im Meer kurz mit unserem Schulfranzösisch mit Franzosen unterhalten, aber Englisch klappte dann doch besser. Auf einmal waren alle Schweizer weg und wir sahen lauter Franzosen. Verrückt. An dem Tag redeten wir so viel über unsere Zukunftspläne und ich war erstaunt, wie schnell man Klarheit bekommen kann. All die Zeit nach dem Abitur war ich komplett planlos und plötzlich habe ich ganz genaue Vorstellungen, die sich ziemlich gut anfühlen. Für den letzten Abend beschlossen wir, essen zu gehen. Im Fin’s Café, welches das Beste im Nordwesten Australien sein soll. Haben veganes Curry gegessen und es war so lecker, vor allem nach all den Tagen, an denen wir so einfach wie möglich aßen.
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Anschließend sind wir wieder zum Aussichtspunkt gegangen, um dort den Sonnenuntergang anzuschauen – unbeschreiblich.
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Außerdem haben wir dort zwei Ziegenböcke gesichtet, was ganz witzig war, weil wir natürlich nicht damit gerechnet hatten. Die ganze Zeit in Coral Bay hat sich einfach nur wie Urlaub angefühlt.

Tag 95

Freitag ging es zurück Richtung Perth. Haben alles ins Auto gepackt und sind nach Carnavon gefahren, um dort auf dem bekannten Fruit Loop frisches Obst und Gemüse für wenig Geld zu kaufen. Haben uns vor allem mit lauter Bananen eingedeckt. Auf der Farm gab es allerdings keinen Verkauf, sondern nur eine Box, in die man Geld reinwerfen sollte. Waren dort auch noch im Woolworth fürs Abendessen einkaufen, da man auf der Strecke nicht viele Einkaufsmöglichkeiten hat. Zum Mittag gab es eine riesige Melone und auf Empfehlung der Kassiererin haben wir am Wasser gegessen.
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Dann stand eine lange Autofahrt bis zu unserem nächsten Schlafplatz in Northampton an. Nach ca vier Stunden Hörbücher hören kamen wir dort an. Verlassener Golfplatz, kein Mensch.

Tag 96

Am nächsten Morgen sind wir direkt zum naheliegenden Pink Lake gefahren.
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Dort haben wir ein bisschen entspannt und dann mit ein paar Leuten einer riesigen Gruppe von Chinesen Fotos gemacht. Habe mich gefühlt, als wäre ich zurück in China, wo ich vor zweieinhalb Jahren von der Schule aus war. Die Chinesen, die Fotos mit westlichen Menschen haben wollen. Das war ganz amüsant.
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Sind dann weitergefahren und es stand wieder eine lange Autofahrt an. Haben wieder coole Hörbücher wie von Tobias Beck oder Podcasts wie von Tim Ferriss und Tony Robbins gehört. So viel Inspiration und definitiv eine gute Weise, lange Fahrten sinnvoll zu nutzen. Machten einen Stopp in der Stadt Geraldton. Fuhren weiter bis Jurien Bay und waren dort ein bisschen am Strand. Machten außerdem ein kleines Video für Ali, damit sie sich das wie gewünscht in Dauerschleife anschauen kann, um uns zu sehen. Waren zum Schlafen wieder Wildcampen, diesmal auf einem riesigen Platz mit vielen anderen. Ist ganz interessant, dass man mit GoogleMaps einen ganz unbekannten Ort ansteuert, an dem man schlafen wird. Komplett ohne Erwartung.

Tag 97

Den Sonntagmorgen haben wir in der Stadt Lancelin verbracht. Sind am Strand entlangspaziert,
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haben die Sanddünen und den Ausblick aufs Meer bewundert.
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Es war von dort aus nicht mehr weit nach Perth, aber wir legten noch ein paar Stopps ein. Zum Beispiel in Hillary’s. Dieser Ort wurde mir vor mehreren Wochen von zwei australischen Mädchen im Zug empfohlen. Es war eine sehr wohlhabende Gegend, sodass wir mit unserem Minicamper schon aufgefallen sind. Wir sind an einem Yachthafen spazieren gegangen
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und haben uns wieder ins Auto gesetzt. Wir fuhren zu den Fremantle Markets. Dort haben wir im Chic Pea Restaurant Mittag gegessen
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und haben uns die Marktstände angeschaut. Außerdem wollte ich noch etwas erledigen. Vor einigen Wochen hatte ich davon berichtet, dass ich dort eine deutsche Frau kennnenglernt habe, die in Deutschland ganz in meiner Nähe wohnt und aber schon länger in Australien ist, da sie hier eine Familie gegründet hat. Sie gab mir ihre Nummer und ich habe, wie auch mein Tagebuch, mein Portemonnaie, und einen Ohrring auch ihre Nummer verloren. Das fand ich so schade, dass ich beschloss, ihr das zu erklären. Sie war an dem Tag nicht am arbeiten, also hab ich ihr eine Nachricht auf einem Zettel hinterlassen, die ihr eine Mitarbeiterin übergeben wollte. Alles geklärt und wir sind weitergefahren. Es ging wieder zu meiner Gastfamilie, aber nur mein Gastvater war zu Hause. Wir packten das Auto aus, erzählten ihm von unserem Trip und er machte Burger und Pommes fürs Abendessen. Den Abend habe ich lange damit verbracht, einen Blogeintrag für die vorherige Woche zu verfassen.

Tag 98

Den folgenden Tag machten wir uns vormittags auf nach Mandurah. Sind dort etwas rumspaziert und haben einen tollen Secondhand-Buchladen entdeckt, wo wir uns mit den sehr herzlichen Besitzern unterhielten. Wir gingen noch zur Polizei, um nach meinem verlorenen Portemonnaie zu fragen, was aber nicht dort abgeben wurde. An der Wand dort hing ein Plakat mit vermissten Personen. Das zeigte mir wieder, wie bedeutungslos es ist, dass ich mein Portemonnaie verloren habe.
Nachdem wir in Mandurah waren, fuhren wir noch in die Innenstand von Perth. Alles ist so riesig dort. Das fällt vor allem auf, wenn man tagelang im Nichts unterwegs war. Wir haben bei Lord Of The Fries Burger und Pommes gegessen.
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Das kann man sich vorstellen wie McDonalds, nur in vegan. Echt lecker! Danach haben wir uns komplett in zwei Bücherläden verloren, wo wir Stunden verbrachten. Es ist so cool, wenn man dort merkt, in welchen Bereichen man sich gerne aufhält und was einen wirklich interessiert. Fürs  vierstündige Parken zahlten wir 30$ – super. Zum Abschluss ging es noch in den Kings Park, wo wir durch den botanischen Garten liefen
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und den Sonnenuntergang von einem DNA-förmigen Turm beobachteten.
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Wir schauten uns außerdem Perth bei Nacht an, was ein unfassbar schönes Bild war. Die ganzen Lichter. Großstadt. Wie klein wieder alles wirkte.
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Wir machten uns auf den Rückweg und stellten fest, dass mein Gastvater gekocht hatte. Er war schon schlafen und es tat uns leid, dass er womöglich auf uns gewartet hatte.

Tag 99

Dienstag. Der letzte ganze Tag mit meinem Bruder für weitere Monate.
Wir haben zusammen im Garten gefrühstückt und dann habe ich wieder an meinem Blog geschrieben. Gegen Mittag machten wir uns auf, um unser Mietauto zu reinigen
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und es dann abzugeben. 3160 Kilometer sind wir mit dem Camper gefahren. Dann machten wir uns mit dem öffentlichen Transport auf in die Innenstadt, wo wir etwas rumgelaufen sind,
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bevor wir uns dort im Hummus Club mit meinen Gasteltern und Ali zum Abendessen trafen. Es war wirklich schön sie wiederzusehen. Ali hat sich auch so sehr gefreut und hat einfach nur gestrahlt. Wie süß sie ist. Im Auto wollte sie meine Hand halten und ist dann irgendwann eingeschlafen. Ich hab sie so lieb gewonnen.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Anke sagt:

    Hallo Alina, mit Spannung habe ich deine ganzen Beiträge gelesen, aber die letzten beiden natürlich besonders interessiert: Das haben wir auch alles gesehen!! Total witzig, dass ich da auch vor kurzem stand bzw. saß und jetzt gerade ihr 2! Schön, dass ihr das „einbauen“ konntet und wie ich lese, genießt du ja die Zeit ganz bewusst! Das ist toll! Es stimmt, auch ein regnerischer Tag hat seinen Vorteil – es gibt soviel zu sehen und zu machen. Es muss nicht immer die Sonne scheinen. Wichtig ist, dass man die ganzen Möglichkeiten erkennt und in sich ruht.
    Wollte dir das nur kurz schreiben, ich starte jetzt hier mit der Weihnachtsbäckerei! 🎅🏼
    Ganz, ganz liebe Grüße
    Anke

  2. Hallo Anke! 😊 Oh wie schön, das zu hören. Wirklich verrückt. Das wird bestimmt noch häufiger vorkommen! Auf jeden Fall genieße ich die Zeit, trotzdem vermisse ich vieles immer mehr, aber das gehört ja auch alles zu der Erfahrung dazu. Wünsche dir eine wunderschöne Vorweihnachtszeit! 🎄 Ganz liebe Grüße zurück, Alina

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