Roadtrip Richtung Norden

In der dreizehnten Woche sollte es für mich und meinen Bruder Richtung Norden gehen. Lange Autofahrten, Naturwunder, Wildcampen,…

Tag 86

Mittwoch war relativ anstrengend. Wie ich zuvor beschrieben hatte, habe ich etwas am Au-pair-sein gezweifelt. Das überträgt sich natürlich sofort auf die gemeinsame Zeit mit Ali. Ich habe mich so schwer getan, die Zeit mit ihr zu genießen. Sie hat das sehr gespürt. Auch meine Gastmutter hat gespürt, dass ich nicht gut drauf war. Sie hat mich drauf angesprochen. Ich würde so aussehen, als würde mich etwas beschäftigen. Lektion: 1. Immer ehrlich sein und genau sagen was man fühlt. Das habe ich gemacht und somit wurde das Gespräch sehr emotional. 2. Die Dinge sind nie so schlimm, wie wir sie uns ausmalen. Das Drama entsteht im Kopf. Da saßen meine Gastmutter und ich uns also weinend gegenüber. Ich bin so froh, dass ich mit ihr über alles reden kann, ohne mich schlecht zu fühlen. Sie war sehr verständnisvoll, obwohl ich offen gesagt habe, dass ich mich nicht mehr wirklich auf die Arbeitstage freue und eher das Gefühl habe, das alles nicht mehr für mich, sondern für die Gastfamilie zu machen, um eine gute Hilfe zu sein.
Wir haben über gute Kompromisse gesprochen und das hat sich alles super angehört, aber bevor ich irgendwelche Entscheidungen treffen wollte, ging es erstmal in die Vorfreude und Vorbereitung für einen anstehenden Roadtrip mit meinem Bruder. Keine Sorgen in der Zeit, sondern einfach nur die gemeinsame Zeit genießen, hatte meine Gastmutter gesagt. Wäre da nicht das Problem, dass ich wenige Tage zuvor mein Portemonnaie verloren habe. Geld weg, Kreditkarten weg, Girokarten weg, Führerschein weg. Oh. Was macht man da? Das Auto musste noch gebucht werden. Meine Gasteltern waren eine riesige Hilfe, da sie sich sehr bemüht haben, für die kurze Reise auf die Schnelle neue Kreditkarten für meinen Bruder und mich zu organisieren. Ohne diese würden wir hier nicht weit kommen. So hat also alles geklappt und die Vorfreude konnte endlich beginnen.

Tag 87

Einen Tag vor unserer Abreise ging es dann ins Einkaufszentrum, um uns mit Essen auszustatten. Es hat Spaß gemacht, für den Roadtrip einzukaufen. Allerdings war es eine echte Herausforderung, Ali dafür zu begeistern. Sie kam dadurch nämlich etwas kurz, weil wir sehr viel über unsere Planung gesprochen haben. Am Nachmittag fiel es mir weiterhin schwer, eine gute Zeit mit Ali zu haben. Mein Bruder hat die meiste Zeit mit ihr gespielt und ich habe währenddessen das Abendessen gekocht.
Gegen Abend hat uns mein Gastvater noch mit so viel Campingausrüstung ausgestattet, dass wir vor Dankbarkeit hätten platzen können. Sie sind einfach so hilfsbereit. Mein Bruder und ich haben noch zahlreiche Hörbücher für die anstehenden langen Autofahrten heruntergeladen. Nun konnte es losgehen!

Tag 88

Gefrühstückt. Auto vollgepackt. Von meinen Gasteltern zur Abholung des Mietautos gefahren worden. Erdbeeren von einer Farm auf der Fahrt geteilt. Geld von meiner verlorenen Kreditkarte abgehoben, um es auf die beiden neuen Kreditkarten zu verteilen. Beim Autoverleih angekommen, mussten wir ein paar Formalien ausfüllen und unsere Fahrerlaubnis vorzeigen. Zum Glück habe ich noch meinen internationalen Führerschein! Dann wurde uns unser Minicamper gezeigt. Knallrot. Vollkommen bunt. Sprüche und Bilder. Zelt auf dem Dach. Cooles neues zu Hause!
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Nachdem wir unser Gepäck von dem Auto meiner Gastfamilie in den Minicamper umgeräumt haben, war es Zeit für einen kurzzeitigen Abschied. Also ein Auf Wiedersehen. Alle umarmt und ins Auto gestiegen, voller Vorfreude auf die nun beginnende Freiheit. Das erste Abenteuer ließ nicht lange auf sich warten. Denn wie war das nochmal mit dem Linksverkehr? Mein Bruder fuhr voller Überzeugung und Selbstbewusstsein auf der rechten Spur. Mir ist direkt aufgefallen, dass irgendwas komisch war. Aber ich dachte, dass ich vielleicht falsch liege. Doch dann registrierte ich, wie ein Lastwagen auf uns zu gefahren kam. Noch immer nicht voll davon überzeugt, dass wir uns auf der falschen Spur befinden, sagte ich nur ganz ruhig „Niko?“… Der Lastwagen kam näher, also nun etwas lauter „Niko?“… Oh, falsche Spur. Spur gewechselt, das war ja knapp. Ein ganz schön zorniger Fahrer wurde dann aus dem Mann im Lastwagen, aber wir konnten unser Lachen wirklich nicht zurückhalten. Er hätte uns wohl gerne zu Schrott gefahren und wir haben uns schrottgelacht. Wie muss das nur ausgesehen haben? Ist ja auch alles gut gegangen und die Lektion haben wir direkt gelernt. Einen Tipp haben wir noch von dem Fahrer hinter uns bekommen, der sich amüsierte und uns darauf hinwies, dass der Fahrer die Leitlinie immer direkt neben sich haben soll. Danke! Nach der Erfahrung ist uns nichts dergleichen mehr passiert.
Haben für die kommende Fahrt getankt, uns zwei 10-Liter Wasserkanister gekauft und außerdem direkt gemerkt, wie unser Mietauto den Leuten ein Grinsen aufs Gesicht zaubert. Es war ganz witzig, damit rumzufahren und vollkommen zu vergessen, was das für ein Bild für Außenstehende sein musste. Jedenfalls waren wir bereit, ins Unbekannte zu fahren. Es sollte in den Norden gehen. Das erste Hörbuch war erstmal Conni. Ja wirklich. Nicht, dass wir damit unsere nächste Zeit im Auto verbringen wollten, aber für ein paar Minuten hatte ich einfach Lust, mich an meine Kindheit zurückzuerinnern. Der erste Stopp unseres Trips war der Yanchep Nationalpark, wo wir ungefähr eine Stunde hingefahren sind. Dort haben wir Kängurus und Koalas ganz nah gesehen. Die Koalas saßen verteilt in den Bäumen und sahen wirklich aus wie lebende Teddybären.
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Als wir diese beobachtet haben, sind wir noch ins Gespräch mit einer siebenköpfigen Familie aus der Schweiz gekommen, die einen dreimonatigen Roadtrip entlang der Küsten von Australien machen. Sehr cool. Kinder für die Zeit von der Schule abgemeldet und los – keine Ausreden.
Nach diesem Stopp ging es weiter. Während der Fahrt ganz viel geredet, Musik gehört und einfach die Natur bestaunt. Unser nächstes Ziel waren die Pinnacles. Dort blieben wir bis zur Dämmerung.
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Haben dort noch das Versprechen an meinen Gastvater gehalten, dort nackt durchzurennen und sind dann zu unserem ersten Schlafplatz gefahren. Wildcampen mit Hilfe der App WikiCamps – dort werden einem alle (kostenlosen) Schlafplätze in der Umgebung angezeigt. Auf dem Weg dorthin haben wir den kleinen Prinzen gehört. Ich war kurz etwas geschockt, als wir unser Ziel erreicht haben. Mitten von der Hauptstraße abgebogen, durch einen schmalen, sandigen Weg durch die Dünen. Es war dunkel und das erste, was zu sehen war, war eine heruntergekommene und verlassene Hütte. Oder war es ein Haus? Ich wollte dort nicht bleiben, aber uns blieb nichts anderes übrig. Sind also daran vorbeigefahren, etwas weiter durch und dort haben wir gesehen, dass zwei Wohnwagen auch den Schlafplatz gewählt hatten. Ich war ehrlich gesagt ziemlich ängstlich an dem Abend und fand es einfach nur gruselig. War dementsprechend froh, dass wir aufgrund der starken Blitze einfach nur im Auto geschlafen haben, sodass ich mich nicht großartig bewegen musste. Aber: The Only Way Out Is Through!

Tag 89

Bin am Samstagmorgen aufgewacht und Überraschung, es ist nichts passiert. Unser Essen wollten wir sehr einfach halten um Geld zu sparen und so gab es zum Frühstück ein paar Äpfel. Ganz schön zu schaffen machten uns die Fliegen. Die sind nicht zu vergleichen mit denen aus Deutschland. Sammeln sich allesamt auf dem Körper, gerne auch im Gesicht und fliegen nur mit großer Mühe weg. Gut, dass wir im Auto ein Hörbuch des Dalai Lama zum Thema Toleranz gehört haben… Unser nächster Stopp war ein kleiner Ort am Meer – Geraldton – der sehr an die Nordsee erinnerte. Waren dort in einem Kunstladen, der sehr interessant war. Mein Bruder hat die Verkäuferin nach ihrem Lieblingsort der Stadt gefragt, sie hat uns durch die Hintertür geführt, um uns Wege zu zeigen. Waren nur kurz am schönen Strand
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und sind dann zu der Empfehlung der Frau gefahren – ein Denkmal für Hunderte Australier, die im Zweiten Weltkrieg nach einem Schiffskampf mit Deutschen nie mehr aufgetaucht sind. Eine riesige Kuppel mit Vögeln für die Freiheit.
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Haben von dort noch über die Stadt blicken können und haben uns anschließend wieder auf den Weg zu unserem nächsten Stopp gemacht. Kalbarri. Wieder mehrere Stunden im Auto – Hörbuch von Barbara Sher mit vielen Inspirationen zum Thema einen Beruf finden, wenn man sehr viele Interessen hat und sich nicht so recht entscheiden kann.
Fast in Kalbarri angekommen und an wunderschönen Klippen vorbeigefahren, haben wir bei der Ankunft wie so oft hier die Natur bewundert. Unbeschreiblich schöner Ort.
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Haben eine Weile am Strand gelegen und uns dann zum Infocenter aufgemacht, um uns über den Nationalpark zu erkundigen, wo wir danach direkt hingefahren sind. So eine atemberaubende Landschaft! Auf den Bildern sieht man zum Beispiel das sogenannte Nature’s Window.
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Von dort aus ging es zu unserem Schlafplatz für diesen Tag – wieder kostenlos, aber diesmal kamen wir im Hellen an und wussten daher, wo genau wir übernachten.
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Es waren relativ viele andere Leute dort. Wir haben es trotz des starken Windes hinbekommen, mit unserem Mini-Gasbrenner Nudeln zu kochen.
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Das war cool. Wann kocht man schon unter dem Sternenhimmel?

Tag 90

Am folgenden Tag ist mir morgens aufgefallen, dass ich noch etwas verloren habe. Mein Tagebuch. Eine Woche nach dem Verlust meines Portemonnaies. Zufall? Jedenfalls trifft einen so etwas Persönliches wie ein Tagebuch schon mehr, als ein Portemonnaie, bei dem alles ersetzbar ist. Ich habe alles durchsucht und war ziemlich enttäuscht.
Unsere Reise ging weiter, allerdings mit mehreren Unterbrechungen, da wir wegen Warnsignalen unseres Autos Pausen eingelegt haben. Komisches Gefühl mitten im Nirgendwo, ohne Netz. War aber im Endeffekt alles in Ordnung.
Unser nächster Stopp waren die Stromatoliten.
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Diese Steine bilden sich aus Mikrobakterienschichten. Dort sind wir außerdem mit einem netten Ehepaar aus der Schweiz ins Gespräch gekommen. Rente und jetzt in Australien reisen, mega cool. Als nächstes fuhren wir zum Shell Beach, einem Strand, der anstatt aus Sand, aus lauter Muscheln bestand, was sehr beeindruckend war.
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Unser letztes Ziel für den Tag war die Stadt Denham, Shark Bay. Auf dem Weg dorthin haben wir fast eine riesige Eidechse – oder war es überhaupt eine Eidechse? Sah erst so aus wie eine große Schlange… – überfahren, die sich über die Straße bewegt hatte. Auf der Fahrt haben wir etwas vom Hörbuch Darm mit Charme gehört, sehr interessant, aber nicht auf Dauer. Das erste, was wir in Denham bei der Ankunft gemacht haben, war, kurz einzukaufen, um Haferflocken am Strand zu essen.
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Danach ging es ans spülen. Sehr witzig. Habe lange nicht so einen heftigen Wind erlebt, sodass uns unsere Pfanne beinahe weggeflogen ist.
Dann ging es auf einen Campingplatz, weshalb wir auch das erste Mal fürs Camping zahlen mussten. Alleine die Duschen waren es wert! Es ist sehr cool, wie man lernt, auch die kleinen Dinge sehr zu schätzen. Haben uns den Sonnenuntergang am Strand angeschaut. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz, der direkt am Strand lag, kamen uns zwei deutsche Jungs entgegen, die wir kurz vorher kennengelernt haben. Sie haben uns erstmal erzählt, dass am Strand Fischwaschbecken sind. Oh. Dort haben wir zuvor unser Geschirr gespült. Hatten uns noch gewundert, warum direkt am Strand so viele Waschbecken sind. Und so flach. Und einfach so. Da war die Erklärung – ganz witzig.
Den Abend haben wir mit Blick aufs Meer neben unserem Minicamper auf unseren Campingstühlen mit guten Gesprächen ausklingen lassen.

Tag 91

Montagmorgen machten wir uns morgens früh auf nach Monkey Mia. Dort gab es Delfine wenige Meter entfernt zu sehen, da sie jeden Morgen von den Menschen dort gefüttert werden und sie schon so ein großes Vertrauen haben, dass sie regelmäßig kommen.
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Die freiwilligen Mitarbeiter wählen dafür Leute der Zuschauer aus, die einen der Delfine füttern dürfen. Wir haben uns drei Fütterungen angesehen. Wir wurden zwar nicht ausgewählt, aber das war kein Problem. Haben noch die Umgebung etwas erkundet, es war alles sehr klein. Wir sind dann weitergefahren und an einer kleinen Lagune gehalten. Ein ausgetrockneter See ist über einen schmalen Pfad mit dem Meer in Verbindung getreten und so ist diese über tausende Jahre entstanden. Den Zugang zum Meer sah man nicht und so wirkte es wie ein kreisförmiger, kleiner See.
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Sind erneut durch Denham durchgefahren und haben beschlossen, dort noch ins Visitor Center zu gehen, wo wir uns einen kleinen Film zu demselben Thema wie bei dem Denkmal in Geraldton angeschaut haben. Geschichte erinnert einfach immer wieder daran, wie klein unsere Probleme heutzutage häufig sind.
Anschließend sind wir noch auf einen interessanten Laden aufmerksam geworden „The Little Shop – Well Worth A Visit“.
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Einen Besuch war dieses Geschäft wirklich wert. Sehr liebevoll umgesetzt. Wir hatten ein sehr cooles Gespräch mit der etwas älteren Besitzerin des Ladens. Wir haben betont, wie toll ihr Laden ist und sie hat sich so sehr darüber gefreut. Wie einfach man Menschen eine Freude machen kann, wenn man alle positiven Dinge sagt, die einem einfallen. Ihr Sohn fragte uns, woher wir kommen. Er erwiderte, dass er ein Au-pair aus Deutschland hatte. Ich sagte, dass ich auch Au-pair sei und es stellte sich heraus, dass sein Au-pair ganz aus der Nähe meiner Heimatstadt kommt. Kleine Welt… Interessant, dass man so viel lieber etwas kauft, wenn eine Geschichte dahinter steckt. Haben dort nämlich ein Geschenk gekauft. Und wir haben dort beide ein Jobangebot als Au-pair bekommen – so schnell könnte es gehen.
Haben die schöne kleine Stadt verlassen und sind nach Carnarvon gefahren, um dort einzukaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir am Eagle Bluff gehalten.
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Eines der schönsten Bilder, die ich je vor meinen Augen hatte.
Außerdem sind vor unserem Auto mitten auf der Straße Emus hergelaufen.
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Die langen Autofahrten waren sehr cool, abgesehen von unseren Gesprächen vor allem durch die Hörbücher. Haben mit Think And Grow Rich angefangen. Danach ging es wieder zu unserem kostenlosen Schlafplatz. Direkt an der Hauptstraße, nur wenige Meter entfernt. Da hier aber wenige Autos herfahren, war das kein Problem.
Ich hatte noch nie erlebt, dass ich mich einmal im Kreis drehen konnte, und so den gesamten Sternenhimmel sehen konnte. Das war so schön!

Tag 92

Der letzte Tag der dreizehnten Woche und trotzdem noch mitten im Roadtrip. Am Morgen habe ich erstmal das komplette Auto nach meinem Tagebuch abgesucht, was nicht zu finden war.
Haben uns auf den Weg zu unserem großen Ziel Coral Bay gemacht, wo wir einige Tage verbringen wollten. Eine lange Fahrt und ich bin auch mal gefahren. Auf den verlassenen Straßen, wo man kilometerlang nur geradeaus fährt, fiel mir das nicht schwer. Nach einer langen Fahrt sind wir in Coral Bay angekommen. Dort gibt es nichts außer ein paar im Kreis angeordnete Läden wie beispielsweise einen kleinen Supermarkt, wo wir zuerst etwas eingekauft haben. Außerdem gibt es dort ein paar Restaurants, einen wunderschönen Strand und Campingplätze, wobei wir uns für den Peoples Park entschieden haben. Dort haben wir außerdem wieder das Schweizer Ehepaar getroffen. Bevor wir zum wenige Schritte entferntem Strand gehen wollten, haben wir etwas gelesen und uns von den vielen Autostunden ausgeruht. Nachdem wir am Strand ein paar Stunden verbracht hatten, haben wir unser Abendessen wieder mit unserem Gasbrenner gekocht, worin wir ja schon geübt sind. Das ganze Camperleben macht mir so Spaß. Man muss nämlich dazu sagen, dass wir das beide zuvor nie so wirklich gemacht haben. Sind abends nochmal zum Strand gegangen, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten.
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Haben gemeinsam den Tag reflektiert und noch so lange geredet, bis wir den Sternenhimmel wieder beobachten konnten. An dem Tag ist mir wieder eingefallen, dass die meisten Dinge rückblickend nicht so wichtig sind, wie wir denken. Wir messen jeder Kleinigkeit oft eine viel zu hohe Bedeutung zu. Auch wenn mich mein verlorenes Portemonnaie und Tagebuch noch immer beschäftigt, erinnere ich mich immer wieder daran, dass es Dinge sind. Und es im Endeffekt keine Rolle spielt. Und es schlimmeres gibt. Außerdem vertraue ich darauf, dass alles seinen Grund hat.

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