Woche 24: Alleine in einer Millionenstadt.
Am 22. Januar, dem 162. Tag meiner Reise, bin ich nach drei Stunden Flug
morgens früh in Melbourne gelandet. Vom Bahnhof irgendwie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu meinem Hostel gelangt. Riesiges Hostel. Habe Melinda kennengelernt, die auch neu war. Hat man gemerkt, denn im Aufzug haben wir vor lauter Überforderung ca fünf Extrarunden mitgenommen. Jedenfalls habe ich vormittags bei einer kostenlosen Stadtführung mitgemacht, um direkt mal einen Überblick zu bekommen.
Die Idee hatten noch ungefähr 30 andere Backpacker. Habe ein paar Mädchen aus Holland, Finnland und England kennengelernt, mit denen ich mich ganz nett unterhalten habe, aber man merkt doch schon schnell, mit wem man länger Zeit verbringen möchte, und mit wem nicht. Auf derselben Tour waren auch Tina, Michelle und Dustin, mit denen ich dann meine ganzen nächsten Tage in Melbourne verbracht habe. Wir waren nach der Stadtführung in dem super coolen Restaurant „Crossways“ essen, dass ich vorher rausgesucht hatte. Von wegen alles in Australien ist teuer. 3,75€ für veganes all-you-can-eat inklusive Nachtisch und Getränke.
Anschließend waren wir in einer sogenannten „Screen Worlds“ Ausstellung – virtuelle Realität, Entwicklung von Medien. Sehr spannend.
Der Tag war dann auch schon fast vorbei und ich hatte noch immer nicht in mein Hostel eingecheckt. Also ging ich los. Das Hostel liegt mitten im CBD, daher brauchte ich eigentlich nicht lange. Eigentlich. Ich wurde von einem Typen von happytravels, einer Reiseagentur, angesprochen und in den Laden gezogen. Ihm und seinem Kollegen verständlich zu machen, dass ich gerade erst angekommen bin, nicht mal im Hostel eingecheckt habe, einfach nur schlafen möchte und jetzt gerade nicht meine Reise von vorne bis hinten durchplanen möchte, hat mich bestimmt fast zwei Stunden gekostet. Ja, das war super. Hab direkt draus gelernt.
Jedenfalls kam ich dann später im Hostel an, habe eingecheckt, bin in mein 18-Bett-Zimmer geschlendert und mich direkt schlafen gelegt.
Tag 163 – St Kilda und Nachtmarkt
Am folgenden Tag ging es mit den anderen nach St Kilda, einem etwas außerhalb am Strand gelegenen Stadtteil Melbournes. Dort wieder eine kostenlose Stadtführung gemacht.
Maria kennengelernt, die aus Griechenland kommt, aber in der Schweiz wohnt. Und Tim, der aus Essen kommt. Ja, Namen merken funktioniert gut. Hab ich mir vorgenommen.
Nach der Stadtführung waren wir Deutschen dann in einem Community Garden, was echt eine tolle Atmosphäre war.
Waren im Lentil As Anything essen, einem veganen Restaurant, wo du bezahlst, was du willst.
Von wegen Australien ist teuer. Von wegen vegan essen ist teuer. Waren auch noch im botanischen Garten.
Abends sind wir zurück in die Innenstadt gegangen und von dort aus zu einem Nachtmarkt gefahren. Queen Victoria Market.
Die Skyline von dort aus war so schön…
Tag 164 – Brighton Beach Boxen und Open Air Kino
Donnerstag habe ich mir morgens den riesigen, palastartigen H&M hier angeschaut.
Dann war ich in der State Library of Victoria, was auch super schön war, anzusehen.
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Mittags habe ich in einem anderen veganen Restaurant gegessen, was auch super cool war.
An dem Tag waren es 40 Grad und nachmittags habe ich mich mit Tina, Michelle und Dustin getroffen, um zum Brighton Beach zu fahren. Hier sind die Hütten am Strand sehr besonders und sehenswert.
Das Free Dinner vom Hostel hatte ich leider verpasst. Abends traf ich mich mit einem deutschen Au-pair. Wir gingen zum Shrine of Remembrance
und anschließend zum Open Air Kino im botanischen Garten. Tickets waren leider ausverkauft, sodass die meisten zurück geschickt wurden. Allerdings hatte Sarah, das Au-pair, schon online eins für sich gekauft. Als wir das erklärt haben, kam ich umsonst rein. Perfekt. Und es hat sich so gelohnt. Inmitten von lauter Menschen auf unserer Decke, Popcorn und Erdbeeren geteilt, unter dem Sternenhimmel, Blick auf die Skyline und auf der riesigen Leinwand der Film A Star Is Born.
Tag 165 – Great Ocean Road und Pinguine
Am nächsten Tag habe ich eine Tour zur Great Ocean Road mitgemacht. 12 Apostles, Loch Ard Gorge, London Bridge, Koalas,… Die Bilder sprechen für sich.
Auf der Tour Nena aus Münster kennengelernt, die Jura studiert hat und schon 30 ist. Außerdem Franzi aus Hannover, die auch letztes Jahr Abi gemacht hat und schon durch Neuseeland gereist ist. Wir sind abends noch zusammen nach St Kilda gefahren, um dort am Pier Pinguine anzuschauen.
Dann ging es wieder zurück in die Stadt, mit Nena war ich bei Domino’s noch Pizza essen und dann bin ich nur noch müde ins Bett gefallen.
Tag 166 – Australia Day
Mit Tina, Michelle und Dustin habe ich mir eine Parade angeschaut.
Wir waren noch auf einem Fest im Park,
erneut beim Shrine Of Remembrance
und sind nachmittags nochmal im Crossways essen gewesen. Abends war ein Event am Hafen mit Marktständen und Live-Musik,
wo wir noch zusammen einen wunderschönen Sonnenuntergang
und ein Feuerwerk geschaut haben.
Tag 167 – Fitzroy
Mein letzter Tag in Melbourne. Morgens erstmal Wäsche gemacht und Tasche gepackt. Übrigens habe ich es geschafft, neben meinem Portemonnaie und meinem Tagebuch, meine Schuhe zu verlieren. Und mein Handtuch und zwei Sarongs. Keine Ahnung, wie ich das immer anstelle, aber ich muss da wohl mal etwas genauer drauf achten.
Ich habe ausgecheckt und erstmal vor meinem Zimmer ein Mädchen aus meiner alten Stufe getroffen. Wie verrückt. Es gibt unzählige Hostel in Melbourne und total viele Zimmer alleine in diesem Hostel und wir waren die ganzen letzten Tage Zimmernachbarn, ohne es zu wissen.
Ein letztes Mal mit Tina, Michelle und Dustin getroffen. Alex, ein Freund von ihnen, war auch dabei. Waren in Fitzroy in der Brunswick Street. Sehr cooles Viertel.
Abends war ich nochmal in einem anderen veganen indischen all-you-can-eat und habe mich dann mit meinen 7 Sachen auf den Weg zum Busstop von Greyhound gemacht. Denn ich habe ein Ticket gebucht, mit dem ich 60 Tage lang kreuz und quer durch Australien reisen kann.
Was ist mein Eindruck von Melbourne? Wie ist es, alleine zu reisen?
Ich finde Melbourne richtig toll. Erstmal hatte ich das Gefühl, es ginge in der ganzen Stadt nur ums Essen. Unzählige Cafés und Restaurants. Was mich sehr beeindruckt hat: Es ist so vielfältig. So viele verschiedene Nationen, Hochhäuser, kleine Gassen, Graffiti, Parkanlagen, Strand,… Auf den Straßen ist immer super viel los, es wird viel gesungen oder getanzt, Musik gemacht und einfach gute Laune verbreitet. Alles sehr bunt und weltoffen.
Oder gemalt.
Oder auf Tierquälerei und damit verbunden Veganismus aufmerksam gemacht.
Allerdings hatte ich auch Momente, wo ich mich etwas verloren gefühlt habe. So viele Menschen und alles so riesig. Vor allem wenn man dann alleine ist, fühlt man sich schnell mal sehr klein. Aber alleine zu reisen, war definitiv eine gute Entscheidung, das find ich jetzt schon cool. Man lernt viel schneller Leute kennen, lernt sich selbst besser kennen, gewinnt so viel an Selbstvertrauen, ist unabhängig. Ich hatte es noch nie in meinem Leben, dass ich wirklich von morgens bis abends komplett alleine und unabhängig, ohne irgendwelche Verpflichtungen meinen Tag gestaltet habe. Danke, Melbourne, für die schöne Zeit hier. Und danke an die Leute, die meinen Aufenthalt verschönert haben. Nächster Stop: Sydney!
Hallo Alina, toller Bericht, wunderschöne Fotos! Hab eine gute Zeit in Sidney! Hier ist furchtbares Schmuddelwetter. Da möchtest du nicht tauschen! Ich lese weiter deinen Blog. Alles Liebe Hilde
Vielen lieben Dank!!!