Wie kann in so kurzer Zeit nur so viel passieren?

Was eine aufregende elfte Woche… Wo fange ich an?

Tag 72

Seit diesem Tag macht Ali keinen Mittagsschlaf mehr. Das heißt für mich, sie 8 1/2 Stunden zu beschäftigen. Ali und ich haben den Morgen wegen des nicht so guten Wetters drinnen verbracht – haben Kinderyoga gemacht, gegessen, Musik gehört, getanzt, gemalt. Ziemlich typisch für uns also.
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Gegen Abend ging es dann für meine Gastmutter und mich in die Innenstadt zu einer besonderen Veranstaltung. Es handelte sich um den „Ambitious Leaders Network“ von Katie-Jeyn Romeyn. Im Grunde genommen ging es darum, wie man sein eigenes Business erfolgreich entwickelt oder gar erst startet. Dazu gab es zwei sehr gute Vorträge. Außerdem ist man aus seiner Komfortzone rausgekommen, da wir auch viel interaktives gemacht haben. Der ganze Abend war wirklich Inspiration, Motivation und Persönlichkeitsentwicklung pur und definitiv eins meiner Highlights bisher!
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Tag 73

Endlich wieder schönes Wetter! Ali und ich haben draußen im Garten Yoga gemacht, bevor wir uns zum Strand aufgemacht haben.
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Tag 74

Den Morgen hatte ich frei und habe die Zeit im Garten verbracht. Gegen Mittag habe ich dann zusammen mit Ali den Haushalt gemacht. Seitdem sie den Mittagsschlaf auslässt binde ich sie nämlich in die Aufgaben mit ein, die ich sonst gemacht habe, während sie geschlafen hat. Sie hilft mir also dabei, die Zutaten für das Abendessen zu schneiden, das Geschirr zu spülen und aufzuräumen. Nachmittags haben wir Alis neue Seifenblasen benutzt
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und haben Snapchat-Fotos gemacht, was sehr witzig war.
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Als wir dann gemütlich im Garten saßen, kam auf einmal meine Gastmutter mit sehr interessanten Neuigkeiten. Wir müssen aus dem Haus raus, da der Vermieter hier einziehen will. Das heißt also, das wir in den nächsten Wochen umziehen, sehr wahrscheinlich dann zentraler in die Stadt!
Nach dieser Nachricht haben wir uns dann dagegen entschieden, zu kochen und sind stattdessen zu einem Food Festival gefahren, um dort bei einem Picknick und schöner Atmosphäre über die Planung der nächsten Monate zu reden.
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Tag 75

Am nächsten Tag ging es dann erstmal auf Häusersuche. Wir sind quer durch Perth gefahren, um uns drei verschiedene mögliche Wohngegenden anzuschauen und einen Favoriten zu picken. Damit es für Ali nicht zu langweilig wurde, sind wir noch zu einem besonderen Spielplatz gefahren
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und anschließend zu den Großeltern, um dort den Nachmittag zu verbringen.

Tag 76

Für den Sonntag habe ich mich mit Lena und Aline in Cottesloe getroffen, um einen Strandtag zu machen. Auf dem fast zweistündigen Weg dahin bin ich mit zwei Australierinnen ins Gespräch gekommen und wenn ich noch etwas zu den Unterschieden zwischen Australien und Deutschland hinzufügen sollte, dann definitiv, dass die Mädchen hier so viel älter aussehen, als sie sind. Oder ist das einfach etwas, was auf der ganzen Welt immer extremer wird? Kann auch sein. Was ich noch spannend fand war, dass die beiden, obwohl sie hier wohnen, fast noch nichts von Australien gesehen haben und Perth langweilig finden. Das mag ja eine Ausnahme sein, aber ich habe den Eindruck, dass sich immer häufiger folgendes bestätigt. Es spielt keine Rolle, wo auf der Welt wir wohnen. Es kommt immer drauf an, was wir aus unserem Umfeld machen. Und während ich seit ich in Australien bin alles bewundere, was ich neues entdecke, ist es für die Einwohner nichts besonderes.
Auf jeden Fall haben wir ein leckeres Frühstück in einem sehr coolen Restaurant gehabt.
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Sobald wir am Strand waren, hat es sich gar nicht mehr so angefühlt, als wären wir als Au-pair in Australien, sondern würden irgendwo einen Urlaub zusammen machen…
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Wieder bei meiner Gastfamilie angekommen, habe ich zusammen mit meiner Gastmutter das Abendessen gekocht, da mein Gastvater für mehrere Tage für seine Arbeit nach Melbourne geflogen ist.

Tag 77

Am Montag habe ich neun Stunden ununterbrochen mit Ali verbracht. Wir waren im Einkaufszentrum, auf dem Spielplatz, haben den Haushalt gemacht und am Nachmittag ganz viel gemalt.

Tag 78

Der letzte Tag der elften Woche. Ali und ich waren für unser Frühstück im Park, haben ganz viel Musik gehört, zusammen das Abendessen vorbereitet, gelesen,… Ich glaube man merkt schon, dass sich die Arbeitstage nicht mehr großartig voneinander unterscheiden. Was aber jeden Tag besonders macht ist, dass ich Ali immer mehr in mein Herz schließe. Ich war an dem Tag generell sehr nachdenklich und sie merkt auch direkt, wenn etwas nicht stimmt und fragt nach. Außerdem war sie wieder so cool! Nachdem ich ihr gesagt habe, dass sie mit ihrem Blumenkranz aussieht wie Moana, meinte sie „I don’t want to be Moana, I just want to be Ali…“

Was geht mir zurzeit durch den Kopf?

Im Moment weiß ich nicht so recht, wie lange ich wirklich noch als Au-pair arbeiten will. So sehr ich meine Gastfamilie auch lieb hab, die Frage ob ich die nächsten fünf bis sechs Monate genau so wie die bisherigen verbringen möchte, macht mich sehr nachdenklich.
Außerdem habe ich einfach total Lust, als Backpacker durch das Land zu reisen und das am liebsten nicht nur für zwei Monate, bis mein Visum abläuft. Mal sehen, was die nächsten Monate so passiert.
Abgesehen von dem Leben als Au-pair ist mir noch etwas bewusst geworden. Und zwar, wie viele Menschen es wirklich gibt. Das mag sich erstmal blöd anhören, ist aber etwas, worüber ich nun häufiger nachgedacht habe.
Jeden Tag sehe ich immer wieder so viele neue Menschen. Und ich habe bereits in den vergangenen elf Wochen so verschiedene Menschen mit so verschiedenen Geschichten kennengelernt. Ich finde, beim reisen wird einem erstmal bewusst, wie riesig die Welt ist, was die ganzen Einwohnerzahlen wirklich bedeuten und vor allem, wie winzig jeder Einzelne von uns ist. Wir nehmen uns alle viel zu ernst und vergessen so schnell, dass wir ein Teil von etwas so viel größerem sind. Jeder lebt in seiner eigenen kleinen Welt, hat so viel um die Ohren und denkt über so viel nach. Am Ende des Tages haben wir alle die gleichen Sorgen und nichts davon wird im Effekt von so hoher Bedeutung sein, wie wir denken.

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