Jetzt bin ich schon acht Wochen hier und es ist echt unglaublich, was ich alles erlebe. Was habe ich in der vergangen Woche gemacht?
Tag 51
Begonnen hat die achte Woche mit einem windigen Morgen – perfekt, um einen Drachen steigen zu lassen! Es ist so viele Jahre her, dass ich das gemacht habe und ich habe mich wieder wie ein Kind gefühlt. Das ist auch ein echt schöner Teil der Arbeit als Au-pair. Vermutlich war ich sogar noch faszinierterer als Ali …
Wir hatten außerdem kurz ein kleines Problem, als uns der Drachen im Baum hängen geblieben ist. Denn wir sind ja beide nicht so groß. Aber irgendwie hat Ali es geschafft, das hinzubekommen und ich hab immer noch keine Ahnung wie … Wir waren auf jeden Fall sehr stolz auf sie!
Übrigens sagt Ali zurzeit sehr häufig, dass sie mich vermissen wird. Dabei bin ich doch noch längst nicht weg!
Tag 52
Am folgenden Tag haben wir früh morgens so getan, als wäre Ali meine Lehrerin. Ich erinnere mich noch daran, wie gerne ich das als Kind selber gespielt habe und deshalb habe ich Ali dazu ermuntert, mich in verschiedenen Sachen zu lehren, wie zum Beispiel im Alphabet. Allerdings lerne ich von ihr so viel wichtigere Dinge fürs Leben. Ihre kindliche Unbekümmertheit beispielsweise färbt mittlerweile sehr auf mich ab.
Der Morgen war sehr kalt und regnerisch, weshalb wir drinnen geblieben sind und eine Folge der Sesamstraße geschaut haben. Sie schaut normalerweise kein Fernsehen, sondern nur ausgewählte Filme, aber die Sendung ist einfach ein guter Weg, um etwas sinnvolles daraus mitzunehmen. Danach sind wir noch raus gegangen, um im Park unser Lunch zu essen.
Nach ihrem Mittagsschlaf war es wieder Zeit für ihre Schwimmstunde. Da sie sich mit ihrer Motivation dafür meistens eher schwer tut, habe ich mit ihr Schwimmvideos von einem Mädchen in ihrem Alter geschaut. Das hat die letzten Male sehr gut funktioniert, allerdings ging es ihr an dem Tag nicht so gut und deshalb sind wir mit meiner Gastmutter stattdessen einkaufen gegangen. Wie das so ist, wenn man kurz vor dem Abendessen einkaufen geht und langsam Hunger bekommt, ist daraus ein Großeinkauf geworden. Da nimmt man dann mal schnell Sachen mit, die man nicht unbedingt braucht …
Während des Abendessens, das meine Gastmutter und ich zusammen gekocht haben, da mein Gastvater nicht zu Hause war, haben wir den wunderschönen Film Moana (Deutsch: Vaiana) geguckt.
Tag 53
Am Freitag hatte ich morgens frei und wollte meiner Gastmutter eine Hilfe sein und habe deshalb weitere Sachen zum Verkauf online gestellt. Gegen Mittag habe ich mir Porridge gemacht und einfach etwas Ruhe gehabt.
Am Nachmittag habe ich mit Ali Schmetterlinge aus einem Schwamm gemacht.
Gegen Abend habe ich mich auf den Weg zu dem Au-pair gemacht, mit dem ich mich vor mehreren Wochen angefreundet habe. Ihre Gastfamilie war nicht da und damit sie nicht so alleine war, habe ich den Abend mit ihr verbracht und dort geschlafen. Außerdem haben wir gemeinsam gekocht
und ganz typisch einen Filmabend mit Popcorn gemacht. Das war aber eher nebensächlich, denn wir hatten so tolle Gespräche über Gott und die Welt und ich bin unendlich dankbar sie hier kennengelernt zu haben.
Tag 54
Am Samstag haben wir uns dann wieder zusammen nach Fremantle aufgemacht. Wir sind durch ein paar Geschäfte gegangen und waren in einem sehr interessanten Café.
Als sie sich auf den Weg zurück gemacht hat, habe ich mich in Fremantle mit meiner Gastfamilie getroffen.
Das hat alles sehr gut gepasst. Als ich kurz auf sie gewartet habe, bin ich noch in einen kleinen Laden in den Fremantle Markets gegangen. Dort habe ich hinter der Kasse das Wort „Germany“ gehört und mir ist aufgefallen, dass die eine Kassiererin einen Akzent hatte. Ich musste automatisch etwas schmunzeln und dann hat sie mich direkt gefragt, ob ich aus Deutschland komme. Wir haben uns so gut unterhalten und sie hat mir erzählt, dass sie seit 13 Jahren hier wohnt und damals ihren jetzigen Mann hier kennengelernt hat, mit dem sie nun Familie hat. Das witzige war, dass sie in Deutschland ganz aus meiner Nähe kommt. Wie klein die Welt ist. Sie war sehr offen und hat mir ihre Nummer gegeben, damit wir uns bei Gelegenheit mal treffen können.
Mit meiner Gastfamilie bin ich in den Markets dann noch zu einem veganen Eiscafé gegangen. Sie kennen die Verkäuferin schon sehr gut, daher haben wir uns mit ihr bestimmt eine halbe Stunde unterhalten und Eis gegessen. Mir ist dann auch endlich klar geworden, warum Ali immer sagt „Hi I’m Bonnie, do you wanna have some ice-cream?“ …
Am Abend haben wir nicht wie gewöhnlich im Haus zu Abend gegessen, sondern sind zum nahgelegenen Strand gegangen, da es dort einige Food-Trucks und Live-Musik gab.
Tag 55
Den Sonntag haben wir morgens mit Erdbeeren pflücken gestartet. Anschließend sind wir zu den Großeltern gefahren, haben dort Lunch und noch vegane Cupcakes gegessen.
Nach dem Besuch sind wir zu einem riesigen Gartencenter gefahren. Es war definitiv nicht die beste Entscheidung, nur meine Gastmutter und mich rein zu schicken, denn wir haben dort 1 1/2 Stunden verbracht, während mein Gastvater im Auto gewartet hat …
Warum waren wir da? Wir wollten Kokedamas (Moosbälle) machen und brauchten dafür einiges. Damit haben wir dann am Nachmittag dann auch direkt gestartet.
Zum Abendessen hat mein Gastvater gekocht und es gab sehr leckere Lasagne.
Tag 56
Die neue Woche hat auch gut gestartet. Ali und ich sind zum Einkaufszentrum gelaufen und hatten dabei sehr viel Spaß. Ich wollte sie damit überraschen, dass wir dort an einer offenen Tanzstunde teilnehmen, die ab sofort wöchentlich stattfinden soll, aber irgendwie war niemand dort. Aber so gelassen wie Ali ist, haben wir einfach das Beste daraus gemacht und für uns alleine getanzt!
Wir sind dann noch zum Spielplatz gegangen und haben so viel zusammen gelacht. Ich kann immer noch nicht fassen, was sie manchmal sagt und wie lustig sie einfach ist.
Am Nachmittag haben wir neue Wasserfarben ausgetestet, die wir eine paar Stunden zuvor im Einkaufszentrum besorgt haben.
Tag 57
Am Dienstag haben Ali und ich den ganzen Morgen in der Trampolinhalle verbracht,
was mega cool …
… aber nach drei Stunden auch sehr anstrengend war …
Als wir dann relativ spät wieder zurück waren, haben wir mit meiner Gastmutter Lunch gehabt, Ali ist direkt schlafen gegangen und danach sind wir drei nochmal losgefahren, um Wolle zu kaufen, da ich mir hier bald eine Decke stricken werde, um für den Roadtrip mit einer guten Beschäftigung gewappnet zu sein. Die Autofahrten sind auf jeden Fall immer sehr cool, da ich besonders mit meiner Gastmutter dann immer sehr viel rede und sie mir so sehr hilft. Sie hat auch schon gesagt „Wow, culturual experience and personal development at the same time…“ und diese Beschreibung für meinen Aufenthalt hier trifft es ziemlich gut!